Bauwerke

Sehenswürdigkeiten

Enge Gassen, mittelalterliches Fachwerk sowie charakteristische Kirchen und Kapellen prägen heute noch den historischen Ortskern. Herzstück ist der weitläufige Marktplatz, der das Nöthigsgut mit dem regional bedeutsamen Bachgaumuseum und dem Gotischen Haus beherbergt. In der prächtigen Kirche St. Peter und Paul befindet sich der weltberühmte Beweinungsaltar von Tilman Riemenschneider. 

Großostheim

Gotisches Haus

Ältestes Gebäude im Landkreis Aschaffenburg (Holzfachwerk 1421) an der östlichen Ecke des Nöthigsguts. Das Fachwerk wurde weitgehend originalgetreu wieder hergestellt, bei der umfassenden Sanierung von 2004 bis 2006 wurden auch die teilweise unter Putz und Mauerwerk verborgenen Fensteröffnungen wieder hergestellt.
Ursprünglich als Spielhaus und Wohngebäude genutzt, manche Experten vermuten hier sogar eine frühere Gerichts- und Versammlungsstätte.

Das Gotische Haus steht heute für Empfänge, private Feierlichkeiten, Trauungen, Seminare, Vereinsveranstaltungen oder Ausstellungen zur Verfügung.
Termine/Buchungen bei der Betriebsführerin Bettina Müller, Tel: 06022-2638032.

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Marienkapelle Frauenhäuschen

In südöstlicher Richtung, jenseits der Grabenstraße und somit bereits außerhalb des historischen Ortsrundlings liegt eine Marienkapelle, der Mutter Gottes vom guten Rat geweiht. Im Volksmund wird die Kapelle an der Jahnstraße „Frauhäuschen“ genannt und stammt aus dem frühen 17. Jh.

(Heilig)Kreuzkapelle 

Die Kapelle, die früher ein bedeutender Wallfahrtsort für die ganze Umgebung war und von außen recht schlicht wirkt, birgt ein Kunstwerk besonderer Art in sich: Eine Kreuzigungsgruppe aus rotem Sandstein, deren Figuren Lebensgröße besitzen (1510), die aus der Schule von Hans Backoffen in Mainz stammt. Eine umfassende Umgestaltung des Gotteshauses erfolgte durch den Anbau des Chors im Jahr 1743.

Altes Rathaus

Das alte Rathaus steht an der Stelle der ehemaligen Zehntscheuer, die ein Teil des früheren Zehnthofes war. Hier wurden die Naturalien abgegeben und gelagert, die Großostheim und Pflaumheim nach Mainz zu liefern hatten.
Als die Gemeinden 1814 an das Königreich Bayern fielen, ging auch das Eigentum am Zehnthof mit über. Von 1860-1908 war hier ein Forstamt untergebracht. Die Seite zur Breite Str. schmückt heute ein sogenannter Neidkopfbrunnen.

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Spitzer Turm

Nach Vereinbarung ist für Besuchergruppen ein Panoramablick auf die Dächer von Großostheim und die Umgebung von dem ca. 20 m hohen Turmkranz möglich ist.

Der am besten erhaltene 28 m hohe Spitze Turm dokumentiert seine Wehrhaftigkeit durch Pechnasen, Schießscharten, und Zinnen. Der Turm, 1551 erstmals genannt, diente früher auch als Gefängnis.

Spitzer Turm

Stumpfer Turm

Der Rundturm in der Grabenstraße, 1500 erstmals genannt, diente als Pulvermagazin. Im benachbarten Schießberg (heute der Alte Friedhof) befand sich der Schießplatz der Ostheimer Schützen.
Die Regierenden im Bachgau ließen um 1520 ihre Wappen am Turm anbringen. Dies waren die drei Ringe von Hamann Echter als Vicedom, das große Wappen von Kardinal Albrecht v. Brandenburg sowie der Bock des Centgrafen Schade v. Ostheim, der sich heute noch im Ortswappen befindet.

Großostheimer Türme

Drippelskapelle

Der wohlhabende Hufschmied Peter Drippels ließ die nach ihm benannte Kapelle im Jahr 1517 errichten, wie eine kleine Inschrift über einem Fenster dokumentiert. Kleine Schilde mit Hufschmied-Werkzeugen und einem Hufeisen zieren die Steine der Türgewände.
Das kleine Hausaltärchen, „Großostheimer Krippchen“ genannt, birgt in feiner Schnitzarbeit die Geburt Christi. Das Original hat heute im Bachgaumuseum in der Abteilung Volksfrömmigkeit seinen Platz.

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Hexenturm

Der Kalk- oder Hexenturm ist einer der drei noch erhaltenen Türme an der Nordostseite der alten Stadtbefestigung. Er ist heute fast vollständig von der ehemals umgebenden Wohnbebauung freigelegt.
Der Hexenturm entstand als Wehrturm mit Zinnenkranz und Wehrplattform um 1500. Im Turm fanden die „peinlichen Befragungen“ (Folter) der als Hexen denunzierten Personen statt. Eine quadratische Öffnung im Boden ist der Eingang zum düsteren Verlies. Im 19. Jh. lagerten die Tüncher hier ihren Kalk.

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Kirche St. Peter und Paul

Ebenfalls unter kurmainzischem Patronat fand um 1250/70 der Neubau der St. Peter und Paul-Kirche statt, im Volksmund die „Alt Keasch“ genannt.
Unter den spätgotischen Ausstattungsstücken nimmt der Beweinungsaltar von Tilman Riemenschneider einen hervorragenden Rang ein. Die Seitenaltäre mit Kanzel, die Orgel und das farbenfrohe Deckengemälde entstammen der Barockzeit.

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Nöthigsgut 

Am Marktplatz mit seinem prächtigen Fachwerkensemble befindet sich die Hauptzierde Großostheims, der alte Herrensitz „Nöthigsgut“ – eine spätmittelalterliche Hofanlage von 1579. Der Hof war als Besitz des Mainzer Domkapitels Adeligen zu Lehen gegeben, die das Hofgut verpachteten. Zuletzt war 1762 bis 1921 die namensgebende Familie Nöthig Pächter des Gutes. Danach war der vordere Teil Wohnhaus, ehe von 1993-2001 der Umbau und Renovierung zu einem Kulturzentrum erfolgte.
Heute ist das Bachgaumuseum mit einer Ausstellungsfläche von ca. 1100 qm hier untergebracht (So. 14-17 Uhr geöffnet und nach Vereinbarung) sowie die Musikschule. Zuletzt wurde 2005-2007 das Gotische Haus (ältestes Fachwerkhaus des Landkreises, 1421) saniert und zu einer Veranstaltungsstätte umgebaut.

Nöthigsgut

Bachgaumuseum 

Nach umfassender Renovierung des Nöthigsgutes werden heute auf ca. 1.100 m² eine Vielzahl von Exponaten aus der Geschichte des Bachgaus gezeigt. Im Museum mit überregionaler Bedeutung sind in über 30 Räumen u. a. zu besichtigen: Funde aus der Frühgeschichte, das Lapidarium (Torbogen, Grenzsteine), Volksfrömmigkeit („Großostheimer Krippchen“), Handwerk (Schreiner, Wagner, Schmied, Sattler, Schuhmacher), Brauwesen, Landwirtschaft (Ölmühle), Weinbau mit Küferei, Bürgerliches Wohnen, Bekleidungsindustrie, Glas und Keramik sowie Militaria und Spielzeug.
Die jährlich wechselnden Sonderausstellungen heißen ab September März 2018 „Fernsehserie Mit Leib und Seele“ und „Puppen mit Herz und viel Geschichte“. Speziell für Kinder gibt es zudem museumspädagogische Aktionen.
geöffnet: Sonntags 14 – 17 Uhr, Führungen für Gruppen nach Vereinbarung, Tel. 06026/1226.

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Ortsteile und Umgebung

Bunker Ringheim

Der Bunker am Nordring ist eine Dokumentations- und Begegnungsstätte , die Räume beherbergen eine feste Ausstellung, die den Kriegsflugplatz Großostheim im 2. Weltkrieg, die geheimen Forschungsprojekte sowie die Besiedlung und Entstehung des Ortsteils Ringheim darstellen.
Weitere Infomationen bei der Kulturinitiative Ringheim, www.bunker-ringheim.de

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Wendelinuskapelle

Die Kapelle wurde vermutlich 1607 erbaut, den Altar ziert ein prächtiges Gemälde.
Der heilige Wendelin wurde von der kath. Bevölkerung als Schutzpatron des Viehs und der Haustiere angesehen. Unter großer Beteiligung findet alljährlich am Wendelinustag die Wallfahrt der Pfarrei Großostheim hierher statt.

Annakapelle

Von hier hat man wohl einen der schönsten Rundblicke im Bachgau, vom Spessart über die Mainebene bis nach Frankfurt.
Der aus dem 17 Jh. stammende Vorgängerbau musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der Neubau erfolgte fast an gleicher Stelle, eben wegen des Panoramablicks.

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Altes Rathaus Wenigumstadt 

Das Rathaus ist das älteste erhaltene Bauwerk Wenigumstadts. Es wurde 1584 während der Regierungszeit des Mainzer Kurfürsten Wolfgang Kämmerer von Dalberg im Renaissancestil errichtet.
Durch Verzierung mit ornamentalem Blattwerk, Spiralen, Sternen, Sonnen und Engelsköpfen ähnelt das Haus anderen mainfränkischen Bauten. Heute noch sind Schnitzarbeiten aus dem 16. Jh. zu bestaunen, 1953 kamen Kratzputzbilder von Willi Jakob hinzu.

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Altes Rathaus Pflaumheim

Das Pflaumheimer Rathaus aus dem Jahr 1548 ist das älteste noch erhaltene Rathaus im Bachgau. Es ist Beleg für den Wohlstand der ehemals selbständigen Gemeinde im 16 Jh., als Pflaumheim bereits ca. 500 Einwohner zählte.
1982 feierten die Bürger mit einem Rathausfest den Abschluss der Renovierungsarbeiten. Seitdem dient es als „gute Stube der Vereine“.

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Wartturm

Die Schaafheimer Warte ist heute ein Aussichtsturm und das Wahrzeichen des Bachgaus. Sie wurde 1492 unter dem Mainzer Erzbischof auf dem 216 m hohen Binselberg errichtet. Von hier war der Verlauf der historischen Landwehr gut zu überwachen; der Wartturm steht bereits in Hessen, gehört zur Gemeinde Schaafheim.

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