aus der Marktgemeinde

Jahresberichte zu Abfallwirtschaft und Energiemanagement in Großostheim

In den beiden letzten Sitzungen des Umwelt- und Verkehrsausschusses standen die Jahresberichte des Biomassen- und Recyclinghofes sowie der Abteilung Gebäudetechnik und Energiemanagement auf der Tagesordnung.

Die Abteilung Abfallwirtschaft unterteilt sich in den Recyclinghof, die allgemeine Abfallentsorgung sowie die Herstellung von Kompost und Asthackschnitzeln.

Der gemeindliche Biomassen- und Recyclinghof an der Babenhäuser Straße wurde im vergangenen Jahr von 44.329 Personen besucht. Die Kosten für den laufenden Betrieb und Unterhalt beliefen sich dabei auf circa 51.600 € und wurden mit gut 49.000 € vom Landratsamt bezuschusst.

Im Bereich der allgemeinen Entsorgung von Müll wurden im Jahr 2024 insgesamt 45,7 Tonnen Abfall aus öffentlichen Abfallbehältnissen geleert. 21,66 Tonnen Müll wurden leider illegal und widerrechtlich im Gemeindegebiet entsorgt. Erfreulicherweise konnte gegenüber dem Vorjahr in beiden Kategorien ein Rückgang der Mengen festgestellt werden. Die Kosten für die allgemeine Entsorgung beliefen sich auf 150.000 €.

 

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Für die Herstellung von 1.342 Kubikmetern Kompost wurden im Jahr 2024 insgesamt 24.654,83 € aufgewendet. Dem gegenüber stehen Einnahmen in Höhe von etwa 2960 € aus dem Kompostverkauf sowie 14.160 € durch Zuschüsse des Landratsamtes. Im Vergleich zu den Vorjahren ist eine Kostensteigerung pro Kubikmeter zu erkennen, welche auf die Anlieferung von vermischtem Material sowie die daraus resultierende geringere Kompostausbeute zurückzuführen ist.

Die Kosten für die Asthackschnitzelherstellung betrugen im vergangenen Jahr 23.829,81 €. Durch zwei Schäden an der Maschine, bedingt durch Metall im Material, verzögerte sich die Produktion, sodass ein Großteil des zur Verfügung stehenden Materials erst in 2025 bearbeitet werden konnte.

 

Wie in den vergangenen Jahren, besuchten auch in 2024 verschiedene Grundschulklassen und der Hort Mittagsinsel den gemeindlichen Recyclinghof. Hierbei wurde den Kindern die richtige Mülltrennung erläutert, vorher erörterte Fragen beantwortet und eine Sortierübung durchgeführt.

Weiterhin organisierte der Leiter des gemeindlichen Recyclinghofes die die alljährliche Aktion Sauberer Landkreis 2025 am Samstag, den 23.03.25, in Großostheim. An diesem Tag konnten 115 teilnehmende Personen mit 9 Fahrzeugen insgesamt 0,6 Tonnen Müll im Gemeindegebiet sammeln und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen.

Aktuelle Themen sind der Fund von Weltkriegsmunition im Altmetallcontainer, die Verhinderung eines Brandes im Grünabfall durch erhöhte Aufmerksamkeit und frühzeitiges Eingreifen sowie die landkreisweite Entsorgung von entleerten Helium- und Lachgasflaschen in Dosencontainern. Geplant sind der Austausch der Müllpresse und der Tor- und Zaunanlage.

Der Jahresbericht der Abteilung Gebäudetechnik und Energiemanagement bezieht sich auf Nahwärmeanlagen, Energieerzeugung, Gebäudemanagement und Klimaschutz.

Die Versorgung der gemeindlichen Liegenschaften mit Wärme und Energie erfolgt dabei über Hackgutanlagen, Blockheizkraftwerke, Photovoltaikanlagen sowie über extern zugekaufte Energie.

Kessel Welzbachhalle

Der Nahwärmeverbund Welzbachhalle, bestehend aus einer Hackgutanlage, Blockheizkraftwerken und Sonnenkollektoranlage, konnte im Jahr 2024 insgesamt 1.802.741 kWh Energie erzeugen und so insgesamt acht umliegende öffentliche Gebäude und Einrichtungen mit Wärme versorgen. Die hier, wie auch für die Hackgutanlage der Realschule Großostheim benötigten Hackschnitzel, wurden dabei stets aus Waldhackgut hergestellt.

In den Grundschulen Ringheim und Pflaumheim werden zwei weitere Hackgutanlagen betrieben, welche mit dem Grün- und Pflegeholzschnitt der Bürgerinnen und Bürger sowie des gemeindlichen Bauhofs betrieben werden. Insgesamt konnten so 545.275 kWh Primaenergie für die öffentlichen Gebäude in Ringheim sowie 275.215 kWh Primärenergie für die Grundschule Pflaumheim erzeugt werden.

Die Kosten beliefen sich dabei auf 112.598,37 € (Welzbachhalle und Realschule), 29.770,74 € (Ringheim) sowie 34.438,24 € (Pflaumheim).

Das Blockheizkraftwerk im Großostheimer Freibad erzeugte in 2024 357.130 kWh Wärme und 188.052 kWh Strom, das BHKW in der Mittelschule 277.510 kWh Wärme sowie 154.850 kWh Strom und das nur im ersten Halbjahr 2024 betriebene BHKW im Hallenbad 69.622 kWh Wärme und 35.745 kWh Strom. Es konnten somit circa 59.800 € an Strombezugskosten eingespart werden.

 

Der Markt Großostheim betreibt aktuell drei Photovoltaikanlagen in Direkteinspeisung sowie acht weitere in Überschusseinspeisung. Insgesamt erzeugten diese Anlagen zusammen 161.873 kWh, wobei 110.547 kWh selbst verbraucht und 51.326 kWh in das Netz eingespeist wurden. Insgesamt konnten so 34.404 € an Strombezugskosten eingespart werden.

PV_Feuerwehr
Heizung Nöthigsgut

An externen Energien wurden in 2024 2.790.394 kWh Strom sowie 3.146.048 kWh Gas bezogen.

Insgesamt ist gegenüber dem Vorjahr ist sowohl ein leichter Rückgang der benötigten Energie wie auch der selbst erzeugten Energien zu erkennen.

An Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Klimaschutzes wurde in 2024 unter anderem der Anschluss der Obdachlosenunterkunft (Beheizung bisher mit Strom) an den Hackgutkessel im benachbarten Forsthof vorbereitet sowie die Heizung im kleinen Haus des Nöthigsguts ausgetauscht. Außerdem wurde die Instandhaltung von Heizkesseln sowie die Errichtung von weiteren Photovoltaikanlagen, zum Beispiel auf dem Kinderhaus Schatzinsel, der Grundschule Pflaumheim, dem Kindergartenneubau in Ringheim, den Räumlichkeiten der Mittagsinsel an der Grundschule Mühlstraße sowie dem Trakt 2 der Grund- und Mittelschule am Dellweg, geplant.