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Gemeindewald

Der Wald in Großostheim

Die Waldflächen des Marktes Großostheim umfassen ca. 1.270 ha Holzbodenfläche. Davon liegen ca. 590 ha im Wuchsgebiet Untermainebene mit dominierenden Kiefernbeständen. Die restlichen 680 ha liegen im Wuchsbezirk Spessart Odenwald und sind vorwiegend mit Mischwäldern bestockt. Führende Laubbaumart ist hier die Buche. Die Höhenlage schwankt zwischen 120 m ü. N.N. in der Untermainebene und bis zu 270 m im Bereich des bayerischen Odenwaldes.

Der Jahresniederschlag liegt lt. Wetterstation im Schnitt bei 645,7 mm/qm, mit einem Minimum im Jahre 1991 von 391 mm/qm und einem Maximum von 901mm/qm im Jahr 2010. Neuere Werte der Wetterstation Großostheim (LfL) zeigen den Grad der Erwärmung auf. So liegt die Jahresdurchschnittstemperatur für den Zeitraum 1991 bis 2018 bei 11,1°C,  mit einem Minimum von 9,22 °C im Jahr 1996 und einem Maximum vom 12,3 °C im Jahr 2014.

Die Standorte der Untermainebene sind überwiegend maingeprägte Flusssande und Flussschotter. Der mittlere Buntsandstein des Odenwaldanstiegs ist zum Teil bis zu 8 m mit Lösslehm überlagert

Der Gemeindewald wird seit dem 01.01.2019 durch eigenes Personal betreut.

Besonderheiten im Gemeindewald

Im Unterwald wurde 2012 eine Versuchsfläche der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF www.lwf.bayern.de) angelegt, mit dem Ziel, sechs bislang wenig bekannte Gastbaumarten auf ihre Anbaueignung unter den aktuellen und zukünftigen Klimaverhältnissen auf Versuchsflächen der Projektpartner hin zu testen. Im Einzelnen handelt es sich auf den Versuchsflächen um die Baumarten Orientbuche (Fagus orientalis), Silberlinde (Tilia tomentosa), Bornmüllerstanne (Abies bornmuelleriana), Hemlocktanne (Tsuga heterophylla), Libanonzeder (Cedrus libani), Riesenlebensbaum (Thuja plicata) und als heimische Referenzbaumart die Stieleiche (Quercus robur). Die Auswahl der Baumarten erfolgte anhand folgender Aspekte: vorhandene Anbauerfahrung, Klimatoleranz, Nutzwert sowie nach forstsoziologischen Gesichtspunkten (Schmiedinger et al.2009).

Im benachbarten Bestand findet seit 2010 eine Nachkommenschaftsprüfung des Bayerischen Amts für Waldgenetik (http://www.awg.bayern.de/) (früher Bayerischen Amtes für forstliche Saat- und Pflanzenzucht (ASP)) für die Winterlinde statt. In einem weiteren Bestand läuft Herbst 2012 ein Anbauversuch der LMU München (https://www.forst.wzw.tum.de/startseite/) mit verschiedenen Arten und Herkünften des Blauglockenbaums (Paulownia spec.) statt.

 

 

Arboretum am Grenzweg

Im September 2019 wurde das  „Arboretum am Grenzweg“ nahe der hessischen Grenze im Unterwald offiziell eröffnet. Die Idee zur Anlage eines Arboretums d.h. einer Baumartensammlung entstand im Jahr 2017 von damaligem staatlichen Revierleiter Rudi Schlosser und dem damaligen Betriebsleiter Wolfgang Grimm von Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Ende des Jahrs 2017 wurden in zwei Baumpflanzaktionen an Samstagen mit Selbstwerbern und Detelf Maurer (Gemeinderat) und Wolfgang Grimm (AELF) insgesamt 46 verschiedene Baumarten (hiervon je zwei Bäume) gepflanzt. Darunter bekanntes wie Fichte, Buche und Eiche aber auch Bäume die im Wald derzeit eher noch „Exotenstatus“ haben wie Tulpenbaum, Platane und  Schwarzkiefer. Es gibt sechs Tafeln zum Thema Klimawandel. Diese Tafeln erläutern die Frage welche Baumarten mit Blick auf das Klima im Jahr 2100 für einen Anbau hier bei uns geeignet und welche weniger geeignet sind. Auf den Tafeln wird das „Anbaurisiko“ im Bereich des Gemeidewaldes für verschiedene Baumarten dargestellt.

Die Beschreibung der Baumarten im Einzelnen finden sie hier Anbaurisiko verschiedener Baumarten im Klimawandel

Der Weg zum Arboretum